Strahlenschutz; Meldung eines bedeutsamen Vorkommnisses, Fundes oder Notfalls

Der Eintritt eines Notfalls, Störfalls oder eines sonstigen bedeutsamen Vorkommnisses sowie das Abhandenkommen, den Fund oder die Erlangung radioaktiver Stoffe ist unverzüglich der zuständigen Behörde zu melden.

Beim Umgang mit offenen oder umschlossenen radioaktiven Stoffen kann es trotz Schutzmaßnahmen zu technischen, organisatorischen oder menschlichen Fehlern kommen. Wenn ein Ereignis zu einer unbeabsichtigten Exposition geführt hat oder führen könnte, wird es als „Vorkommnis“ bezeichnet.

Erfüllt ein Vorkommnis mindestens ein Kriterium der Anlage 14 oder 15 Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) spricht man von einem „bedeutsamen Vorkommnis“. Bedeutsame Vorkommnisse sind z. B. Versagen bzw. Mängel sicherheitstechnischer Einrichtungen, Brand, und Kontaminationen von Personen oder Arbeitsbereichen

Der Eintritt eines der nachfolgenden Ereignisse ist unverzüglich der zuständigen Behörde zu melden:

  • Notfall
  • Störfall
  • Sonstiges bedeutsames Vorkommnis
  • Abhandenkommen von radioaktiven Stoffen
  • Fund und Erlangung von radioaktiven Stoffen
  • Kontaminierung von Metall durch Einschmelzen oder sonstige metallurgische Bearbeitung einer Strahlenquelle

Die Meldung muss alle verfügbaren Angaben enthalten, die für die Bewertung des Ereignisses erforderlich sind. Soweit möglich, sind die Ursachen und Auswirkungen sowie die Maßnahmen zur Behebung der Auswirkungen und zur Vermeidung eines solchen Vorfalls anzugeben.

Zuständigkeiten
  • Für Vorkommnisse und Funde im Zusammenhang mit radioaktiven Stoffen und Anlagen zur Erzeugung ionisierender Strahlung ist das Landesamt für Umwelt (LfU) zuständig.
  • Bei Vorkommnissen im Zusammenhang mit Röntgeneinrichtungen oder Störstrahlern liegt die Zuständigkeit in der Regel bei den Gewerbeaufsichtsämtern.

Voraussetzungen

Die Meldung sollte von einer im Strahlenschutz fachkundigen Person abgegeben werden.

Die Meldung muss alle verfügbaren Angaben enthalten, die für die Bewertung durch die Behörde erforderlich sind, z.B.:

  • Kategorie und Meldekriterien des Vorkommnisses nach Anlage 14 bzw. 15 der StrlSchV
  • Anwendungsart, angewandtes medizinisches Verfahren
  • Ereignisdatum /-zeitraum
  • Angaben zum Betreiber/Institution und Funktionsbereich
  • Beschreibung des Ereignisses
  • Angaben zur Dosis, sonstige radiologische Spezifikationen (Nuklid, Aktivität usw.)
  • Angaben zur Anzahl der betroffenen Personen und Angaben zu Geschlecht und Alter
  • Beschreibung der Ursache, der Folgen (gesundheitliche Folgen, Kurzzeit- und Langzeitfolgen)
  • Angabe des Gerätetyps und der Anlage
  • Angabe des Geräteherstellers
  • Angaben zu ergriffenen Sofortmaßnahmen (ärztlich, betrieblich)

Fristen

Die Meldungen haben unverzüglich bei der zuständigen Behörde zu erfolgen.

Kosten

keine

Rechtsgrundlagen

Rechtsbehelfe

  • keiner

Formulare

Unterlagen

Weiterführende Links

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Stand

17.04.2025, 12:04 Uhr

Redaktionell verantwortlich

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (siehe BayernPortal)

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