Geodaten; Erwerb

Die amtlichen Geodaten beschreiben anwendungsneutral die Topographie, die Grundstücke und die Gebäude flächendeckend für ganz Bayern. Viele Geobasisdaten können  online bestellt, direkt heruntergeladen oder visualisiert werden 

Die amtlichen Geodaten beschreiben anwendungsneutral die Topographie, die Grundstücke und die Gebäude flächendeckend für ganz Bayern. 

Dier Bayerische Vermessungsverwaltung erfasst die Geobasisdaten, beschreibt sie in Informationssystemen und stellt sie in Karten dar.
Einheitlichkeit, Flächendeckung und hohe Aktualität für ganz Bayern sind die Qualitätsmerkmale der amtlichen Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung.

Die nachfolgenden Produktbeschreibungen geben einen Überblick über die Vielzahl der unterschiedlichsten Geodaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung:

  • Liegenschaftskataster (ALKIS®)
    Das Liegenschaftskataster ist das amtliche Verzeichnis, nach dem Grundstücke im Grundbuch bezeichnet werden. Es ist der einzige, ständig aktualisierte und flächendeckende Nachweis aller Liegenschaften in Bayern. Die Grundstücke und Gebäude werden im Liegenschaftskataster beschrieben und grafisch dargestellt. Es gibt Auskunft über Gestalt, Größe, Grenzen und örtliche Lage der Liegenschaften sowie über die Art und Abgrenzung der Nutzung. Zudem enthält es die rechtskräftig festgestellten Bodenschätzungsergebnisse.
    Zuständig für die Führung des Liegenschaftskatasters sind die Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Alle Daten werden im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem, kurz ALKIS® vorgehalten.

    Bestandsteile von ALKIS® sind
    • Die Flurkarte, sie ist der darstellende Teil des Liegenschaftskatasters.
    • Die Eigentümerdaten sind der beschreibende Teil und enthalten Angaben zum Eigentümer.
    • Die Tatsächliche Nutzung (TN) beschreibt, wie Grund und Boden vor Ort aktuell genutzt werden. Die Tatsächliche Nutzung unterteilt sich nach den vier bundesweit einheitlichen Obergruppen Siedlung, Verkehr, Vegetation und Gewässer.
    • Die Bodenschätzungsdaten geben Aufschluss über Bodenart, Beschaffenheit und Ertragsfähigkeit des Bodens. Sie werden durch die "Amtlichen Landwirtschaftlichen Sachverständigen" an den Finanzämtern erhoben und an die Bayerische Vermessungsverwaltung weitergegeben.
    • Die 3D-Gebäudemodelle liegen bayernweit flächendeckend (ca. 8,5 Mio. Gebäude) im "Klötzchenmodell" mit Flachdach (Level of Detail 1, LoD1) und als "Klötzchenmodell" mit standardisierten Dachformen (Level of Detail 2, LoD2) vor. Die Grundrisse entsprechen der Geometrie der im Liegenschaftskataster geführten Gebäude. Die Gebäudehöhe wird zum großen Teil aus Daten von Laserscanning-Befliegungen bestimmt.
    • Die Hauskoordinaten (auch: georeferenzierte Adressen) ordnen jeder Gebäudeadresse ihre exakte Koordinate zu (Straße, Hausnummer, PLZ, Ort; ohne Angabe eines Eigennamens). Grundlagen zur Erfassung der Hauskoordinaten sind die exakten Gebäudegrundrisse aus dem Liegenschaftskataster sowie die Postleitzahlen der Deutschen Post AG. Die Bayerische Vermessungsverwaltung hält mehr als 3 Millionen aktuelle Hauskoordinaten bereit.
    • Die Hausumringe stellen georeferenzierte Umringpolygone der Gebäudegrundrisse dar. Sie eignen sich ideal für eine Kombination mit den Hauskoordinaten.
    • Die Flurstückskoordinate ist ein punktförmiger Repräsentant anstelle der Flurstücksgeometrie und liegt immer innerhalb des Flurstücks. Das Produkt beinhaltet im Wesentlichen die Angaben zum Flurstück, die für die Geopositionierung von Flurstücken relevant sind.
       
  • Digitales Landschaftsmodell (Basis-DLM)
    Das Digitale Landschaftsmodell (Basis-DLM) beschreibt die Erdoberfläche in strukturierter Form. Es enthält ausgewählte Objekte der Topographischen Karten nach einem bundesweit einheitlichen Katalog. Jedem Objekt werden seine geographische Lage, sein geometrischer Typ (Punkt, Linie oder Fläche) und Sachbeschreibungen (Attribute) zugeordnet. Das Basis-DLM ist Teil des Amtlich Topographisch-Kartographischen Informationssystems, kurz ATKIS® und bildet die Grundlage für die Herstellung Topographischer Karten.
     
  • Topographische Karten (TK)
    Topographische Karten stellen den sichtbaren Teil der Erdoberfläche dar. Das Gelände wird in Form von Höhenlinien und Schummerungen wiedergegeben. Digitale Topographische Karten (DTK) gibt es in den Maßstäben 1:25 000, 1:50 000, 1:100 000 und 1:500 000.
    Die Amtlichen Topographischen Karten (ATK) sind in den Maßstäben 1:25 000 und 1:100 000 im Buchhandel erhältlich.
    Die ATK25 eignet sich mit ihrer detaillierten Darstellung hervorragend zur individuellen Freizeitgestaltung, da sie alle ausgeschilderten Wanderwege und Radwege enthalten.
    Die Stärken der ATK100 liegen in der Wiedergabe großer Gebiete. Sowohl Radler, als auch Motorrad- oder Autofahrer behalten mit diesen Karten den Überblick.
    Die Umgebungskarte (UK50) im Maßstab 1:50 000 ist auf die zusammenhängende Darstellung touristisch interessanter Gebiete ausgerichtet, enthält Wander- und Radwege sowie ausgewählte Sehenswürdigkeiten und Freizeitinfos.
     
  • Digitale Ortskarte (DOK)
    Die Digitale Ortskarte (DOK) ist ein "Stadt- und Ortsplan" von ganz Bayern im Maßstab 1:10 000. Sie wird im Rasterdatenformat abgegeben. Neben topographischen Objekten enthält die DOK alle Straßennamen und Points of Interest (Schulen, Museen etc.) sowie alle Einzelhäuser (abgeleitet aus der Flurkarte).
     
  • Uraufnahmen und Positionsblätter
    Die Uraufnahmen sind die ersten Flurkarten Bayerns und in den Jahren 1808 bis 1864 entstanden. Sie liegen in unterschiedlichen Maßstäben vor. Bayernweit existieren ca. 24.000 Kartenblätter sowie ca. 3.000 Stadt- und Ortsblätter.
    Neben den Kataster-Uraufnahmen wurde das Gebiet Bayerns in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts topographisch aufgenommen und in sogenannten Positionsblättern im Maßstab 1:25 000 kartiert.
     
  • Digitales Geländemodell (DGM)
    Das Digitale Geländemodell ist eine dreidimensionale modellhafte Darstellung der Erdoberfläche ohne Vegetation und Bebauung. Das DGM wird aus Laserscanning-Befliegungen abgeleitet und beschreibt das Gelände in einem regelmäßigen Gitter. Im DGM1 beispielsweise beträgt die Gitterweite 1 m, wobei jedem Gitterpunkt neben seinen Lagekoordinaten auch eine Geländehöhe zugeordnet ist. Die verfügbaren Gitterweiten reichen von 1 m  bis 25 m.
     
  • Digitale Höhenlinienkarte (DHK)
    Die Digitale Höhenlinienkarte stellt die Geländeform durch Höhenlinien dar.
    Der Schichtabstand der Höhenlinien beträgt höchstens 5 m, im flachen Gelände ist der Schichtabstand zur Darstellung von Kleinformen geringer.
    Zusätzlich zu den Höhenlinien werden ausgewählte Höhenpunkte dargestellt.
     
  • Digitales Oberflächenmodell (DOM)
    Das Digitale Oberflächenmodell mit einer Bodenauflösung von derzeit 40cm/Pixel ist eine dreidimensionale modellhafte Darstellung der Erdoberfläche inklusive der darauf befindlichen Objekte (z. B. Vegetation und Gebäude). Jeder Gitterpunkt erhält einen X-, Y- und Z-Wert. Die Aktualisierung erfolgt im Zyklus der Bayernbefliegung.
     
  • Luftbilder
    Luftbilder sind hochauflösende fotografische Senkrechtaufnahmen der Erdoberfläche. Als fotografisches Abbild der Landschaft enthalten sie eine Fülle von Informationen und sind daher vielfältig einsetzbar. Dank ihrer hohen Informationsdichte stellen Luftbilder eine unerschöpfliche und wertvolle Quelle zur Planung, Dokumentation und Erforschung unseres Lebensraumes dar und ermöglichen historische Vergleiche.
    Bis 2002 wurde die Landesfläche überwiegend in Schwarz-Weiß beflogen. Seit 2002 wird die systematisch durchgeführte Bayernbefliegung ausschließlich in Farbe durchgeführt.
    Seit 2009 stehen mit der Einführung der digitalen Aufnahmetechnik auch CIR-Luftbilder (Color-Infrarot-Luftbilder) zur Verfügung. Diese setzen sich aus dem Wellenbereich des nahen Infrarots und den Farbkanälen Rot und Grün zusammen. Die CIR-Luftbilder werden z. B. für Natur- und Umweltschutzaufgaben, zur Biotop-Kartierung sowie zur Interpretation und zum Monitoring der Vegetation verwendet.
    Seit 2017 findet die Befliegung im 2-Jahres-Turnus statt.
     
  • Orientierte Luftbilder
    Für Luftbilder aus der Bayernbefliegung stehen seit 2003 zusätzlich die Orientierungselemente zur Verfügung. Die orientierten Luftbilder können z. B. für eine stereoskopische Auswertung (3D-Erfassung) verwendet werden, da die genaue Position der Luftbildkamera mit ihren Orientierungen zum Zeitpunkt der Aufnahme exakt bestimmt wurde.
     
  • Digitale Orthophotos (DOP)
    Digitale Orthophotos sind entzerrte Luftbilder. Sie stellen die Landschaft naturgetreu dar und erlauben eine maßstäbliche und lagerichtige Wiedergabe des abgebildeten Geländes einschließlich der Gebäude. Sie liegen in Echtfarben (Rot, Grün, Blau) vor, die Bodenauflösung beträgt 20 cm/Pixel. Mit der seit 2009 durchgeführten Befliegung mit digitalen Luftbildkameras lassen sich auch digitale Color-Infrarot-Orthophotos (CIR-DOP) herstellen, in denen sich die verschiedenen Vegetationsarten deutlich hervorheben. Sie liegen flächendeckend für Bayern vor.
     
  • Historische Luftbilder
    Das Bayerische Landesluftbildarchiv in Neustadt a.d.Aisch enthält ca. 900.000 analoge und ca. 500.000 digitale Luftbilder. Davon stammen ca. 64.000 Aufnahmen von englischen und amerikanischen Aufklärungsflügen der Jahre 1941 bis 1945, die sogenannten Luftbilder der Alliierten. Für große Teile Bayerns (nicht flächendeckend) liegen sie in unterschiedlichen Aufnahmequalitäten vor.
    Durch den Vergleich von Luftbildern verschiedener Befliegungsepochen lassen sich Zeitreihen eines bestimmten Gebietes darstellen.
     
  • Satellitenpositionierungsdienst (SAPOS®)
    SAPOS® ist der amtliche bundesweite Satellitenpositionierungsdienst der Vermessungsverwaltungen. Er verbessert die Genauigkeit beim Empfang von Signalen des amerikanischen GPS-, des russischen GLONASS- und des europäischen GALILEO-Systems durch ein flächendeckendes Netz von Beobachtungsstationen. SAPOS® bietet verschiedene Genauigkeitsstufen zwischen 3 Metern und 1 Zentimeter. Die SAPOS®-Referenzstationen werden im Amtlichen Festpunktinformationssystem, kurz AFIS® geführt. AFIS® enthält Informationen des geodätischen Raumbezugs, insbesondere zu den Lage-, Höhen- und Schwerefestpunkten der Deutschen Landesvermessung.
     
  • Landwirtschaftlicher Fahrzeugpositionierungsservice Bayern (LFPS)
    Der Landwirtschaftliche Fahrzeugpositionierungsservice LFPS Bayern ist ein Korrekturdatendienst, der speziell auf die Bedürfnisse der modernen Landwirtschaft zugeschnitten ist. Satellitengestützte Parallelfahreinrichtungen in modernen Landmaschinen erhalten über LFPS die zur Echtzeitpositionierung nötigen Korrekturdaten. Der Landwirt erreicht damit eine Genauigkeit von ca. 3 cm. Die exakte Positionsbestimmung ermöglicht ihm die Sammlung und Auswertung ortsspezifischer Daten und ein exaktes und präzises Agieren mit den Landmaschinen. Durch den exakten, amtlichen Raumbezug sind einmal festgelegte Positionen auch in der Zukunft exakt auffindbar.

Voraussetzungen

Sie möchten Geodaten erwerben.

Kosten

Preise und Gebühren der Nutzung von digitalen und analogen Produkten richten sich nach der Gebühren- und Preisliste der Bayerischen Vermessungsverwaltung (GebPL) in der jeweils gültigen Fassung (siehe unter "Rechtsgrundlagen").

Informationen über kostenfreie Geodaten (OpenData) finden Sie unter "Weiterführende Links".

Rechtsgrundlagen

Online Verfahren

  • GeodatenOnline
    Mit GeodatenOnline können Sie Produkte der Bayerischen Vermessungsverwaltung direkt im Internet bestellen und herunterladen, z. B. Flurkartenausschnitte im Präsentationsformat zur Beurkundung von Grundstücksgeschäften.
  • GeodatenOnline
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Weiterführende Links

Verwandte Leistungen

Stand

30.09.2024, 10:09 Uhr

Redaktionell verantwortlich

Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (siehe BayernPortal)

Zuständigkeit

Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung

Hausanschrift

Alexandrastr. 4
80538 München

Postanschrift

Alexandrastr. 4
80538 München

Telefon

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Fax

+49 89 2129-1537

E-Mail Adresse

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Webseite

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