Beim öffentlichen Waldbegang am 18.05.2024 gewährte Revierleiter Florian Fischer den Anwesenden Einblicke in die Arbeit des Forstbetriebs. Hierbei wurde zunächst der Waldrand entlang des Radwegs an der Rückersbacher Straße begangen. Dort wurden im vergangenen Sommer einige kranke und abgestorbene Buchen gefällt, da diese den Straßen- und Fußgängerverkehr massiv gefährdeten. Der Förster präsentierte die frisch angelegte Pflanzung entlang des Wegs und stellte die neuen Jungbäume vor. Neben Kirsche, Eiche und Buche, die sich natürlich angesamt haben wurden mit Zuckerahorn, Amberbaum und Tulpenbaum drei typische Indian Summer-Baumarten gepflanzt, die durch ihre spektakuläre Herbstfärbung den Waldrand verschönern sollen. Auch Mammutbaum, Ginkgo, Wal- und Schwarznuss werden Teil des neu entstehenden Waldrands. Die jungen Baumhaseln aus der Türkei wurden vom Revierleiter besonders hervorgehoben, da sie mit ihrer hohen Trockenheits- und Hitzetoleranz ein wichtiger Baustein im klimastabilen Zukunftswald sind.

Im Anschluss führte Fischer die Teilnehmer durch einen frisch gepflegten Jungbestand und erklärte die Maßnahme. Neben der Anlage von Rückegassen zur künftigen Befahrung mit Forstmaschinen wurden einige besonders vitale Zukunftsbäume von bedrängenden Bäumen in ihrem Umgriff befreit. Der Förster erklärte, dass dadurch die Bäume größere Kronen und damit auch mehr Wurzeln ausbilden, was insbesondere in Trockenperioden einen Überlebensvorteil darstellt. Außerdem werden seltene Mischbaumarten wie z.B. die ökologisch besonders wertvollen Arten Vogelbeere und Salweide erhalten, denn ohne die helfende Hand des Menschen, so Fischer, würden diese schnell von anderen Baumarten überwachsen und absterben. Generell würde sich so auf großer Fläche allein die Buche durchsetzen. Eine Baumart, die bereits jetzt im Alter massiv unter den Folgen des Klimawandels leidet.

Abschließend zeigte der Förster noch einen über 140-jährigen Eichen-Buchenmischwald vor und betonte dessen hohen naturschutzfachlichen wie auch wirtschaftlichen Wert. Denn durch die naturnahe Behandlung etwa durch das Belassen von Biotopbäumen und Totholz dient dieser sowohl als herausragender Lebensraum für Hirschkäfer und trägt gleichzeitig durch die Produktion von Eichenwertholz mit dazu bei, dass der Gemeindewald kostendeckend bewirtschaftet werden kann.

Der nächste öffentliche Waldbegang findet im Frühling 2025 statt, der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.