Beitragserstattung in der gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung; Beantragung
Wenn Sie für Ihre gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung zu hohe Beiträge gezahlt haben, können Sie bei Ihrer Krankenkasse eine Erstattung beantragen.
Welchen Beitrag Sie für Ihre gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung zahlen, bemisst sich anhand Ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die gesetzliche Beitragsbemessungsgrenze legt dabei die Obergrenze fest. Ein Jahreseinkommen oberhalb dieser Grenze erhöht Ihren Versicherungsbeitrag nicht weiter. Die gesetzliche Beitragsbemessungsgrenze wird regelmäßig angepasst.
In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass Sie Beiträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze gezahlt haben. Ihre Krankenkasse erstattet Ihnen dann auf Antrag die zu viel gezahlten Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.
Das ist meist der Fall, wenn Ihre Krankenkasse Ihr tatsächliches Einkommen bei der Erhebung der Beiträge nicht kannte – zum Beispiel, weil
- Sie neben Ihrem regelmäßigen Arbeitsentgelt noch weitere Einkünfte hatten
- Sie selbstständig sind oder
- Sie Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung haben.
Beitragserstattung für versicherungspflichtig Beschäftigte
Ihre Krankenkasse informiert Sie automatisch bei Anhaltspunkten, dass Sie insgesamt zu viel Beitrag gezahlt haben könnten. Die Krankenkasse teilt Ihnen dann auch mit, wie Sie die Erstattung von Beiträgen beantragen können und welche Angaben und Nachweise dafür erforderlich sind.
In der Regel meldet sich Ihre Krankenkasse, nachdem Sie von Ihrem Arbeitgeber im Februar die Jahresmeldung für das vorangegangene Kalenderjahr erhalten hat. Sie können Ihre Krankenkasse alternativ direkt kontaktieren, wenn Sie zum Beispiel keine Benachrichtigung erhalten haben oder nach Ihren Unterlagen vermuten, dass Sie zu viel Beitrag gezahlt haben.
Wenn Sie versicherungspflichtig beschäftigt sind und neben Ihrem Arbeitsentgelt noch weitere Einnahmen haben, sind auch diese Einnahmen beitragspflichtig – jedoch insgesamt nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Das ist unter anderem der Fall bei
- Versorgungsbezügen wie Betriebsrenten,
- Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung,
- Arbeitseinkommen aus nebenberuflicher selbstständiger Tätigkeit.
Außerdem kann zum Beispiel einmalig gezahltes Arbeitsentgelt, zum Beispiel Prämien, zu Veränderungen der Beitragspflicht für die vorangegangenen Monate des Kalenderjahres führen.
Wenn Sie neben Ihrem Arbeitsentgelt eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten, kann es passieren, dass Sie von der Rente zu viel Beitrag zahlen. Hintergrund ist, dass die Beitragsbemessungsgrenze in diesem Fall für beide Einnahmen zusammen nicht berücksichtigt werden kann.
Beitragserstattung für freiwillig Versicherte
Wenn Sie freiwillig versichert sind, müssen Sie die Erstattung zu viel gezahlter Beiträge für Kranken- und Pflegversicherung direkt bei Ihrer Krankenkasse beantragen. Das betrifft unter anderem Personen, die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung von der Beitragsbemessungsgrenze gezahlt haben bei
- selbstständiger Tätigkeit
- Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung
Voraussetzung ist, dass Ihre tatsächlichen beitragspflichtigen Einnahmen zusammen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze lagen.
Voraussetzungen
Sie können eine Erstattung von Beiträgen für die gesetzliche Krankenversicherung beantragen, wenn
- Sie versicherungspflichtig beschäftigt sind und
- für Ihre Versicherungsbeiträge auch der Teil Ihrer Versorgungsbezüge, Ihres Arbeitseinkommens aus nebenberuflicher selbstständiger Tätigkeit oder Ihrer Rente zugrunde gelegt wurde, der oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt.
Oder:
- Sie sind freiwillig versichert;
- Sie sind selbstständig beziehungsweise arbeiten freiberuflich;
- Sie erzielen Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung und
- Ihr tatsächlich erzieltes Einkommen war geringer als die Beitragsbemessungsgrenze, anhand derer Ihre Krankenkasse den Beitrag zur freiwilligen Krankenversicherung berechnet hat.
Fristen
Für versicherungspflichtig Beschäftigte:
In der Regel informiert Ihre Krankenkasse Sie nach Ablauf des jeweiligen Kalenderjahrs über die Möglichkeit der Erstattung, nachdem sie im Februar die Jahresmeldung Ihres Arbeitsgebers erhalten hat. Darüber hinaus gilt für Erstattung von Beiträgen eine Verjährungsfrist von 4 Jahren. Beispielsweise können Sie bis zum 31.12 2022 die Erstattung von Beiträgen beantragen, die Sie seit dem 01.01.2018 zu viel gezahlt haben.
Für freiwillig Versicherte:
Die Erstattung können Sie erst nach Ablauf des Kalenderjahres beantragen, für das Sie die Beiträge gezahlt haben. Sie müssen Sie die Erstattung innerhalb der folgenden 3 Jahre beantragen.
Kosten
Für den Antrag müssen Sie nichts bezahlen.
Rechtsgrundlagen
Rechtsbehelfe
Formulare
- Zum Antrag auf Erstattung von Beiträgen über den Kassen-Navigator des GKV-Spitzenverbands
- Zum Antrag auf Erstattung von Beiträgen über den Kassen-Navigator des GKV-Spitzenverbands
- Zum Antrag auf Erstattung von Beiträgen über den Kassen-Navigator des GKV-Spitzenverbands
Unterlagen
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Erforderliche Unterlage/n
Wenn Sie versicherungspflichtig beschäftigt sind und weiteres Einkommen haben: Entgeltbescheinigungen Ihres Arbeitgebers für das vorangegangene Kalenderjahr Wenn Sie freiwillig versichert sind: Steuerbescheid für das Kalenderjahr, für das Sie eine Erstattung beantragen Im Einzelfall können weitere Unterlagen erforderlich sein. Bitte informieren Sie sich dazu bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse.
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Erforderliche Unterlage/n
Wenn Sie versicherungspflichtig beschäftigt sind und weiteres Einkommen haben: Entgeltbescheinigungen Ihres Arbeitgebers für das vorangegangene Kalenderjahr Wenn Sie freiwillig versichert sind: Steuerbescheid für das Kalenderjahr, für das Sie eine Erstattung beantragen Im Einzelfall können weitere Unterlagen erforderlich sein. Bitte informieren Sie sich dazu bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse.
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Erforderliche Unterlage/n
Wenn Sie versicherungspflichtig beschäftigt sind und weiteres Einkommen haben: Entgeltbescheinigungen Ihres Arbeitgebers für das vorangegangene Kalenderjahr Wenn Sie freiwillig versichert sind: Steuerbescheid für das Kalenderjahr, für das Sie eine Erstattung beantragen Im Einzelfall können weitere Unterlagen erforderlich sein. Bitte informieren Sie sich dazu bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse.
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Erforderliche Unterlage/n
Wenn Sie versicherungspflichtig beschäftigt sind und weiteres Einkommen haben: Entgeltbescheinigungen Ihres Arbeitgebers für das vorangegangene Kalenderjahr Wenn Sie freiwillig versichert sind: Steuerbescheid für das Kalenderjahr, für das Sie eine Erstattung beantragen Im Einzelfall können weitere Unterlagen erforderlich sein. Bitte informieren Sie sich dazu bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse.
Weiterführende Links
Stand
20.10.2022, 07:10 Uhr
Redaktionell verantwortlich
Bundesministerium für Gesundheit (siehe BayernPortal)